... ich hatte mich bereits gestern Abend schon nicht so wohl gefühlt, heute morgen hatte ich allerdings immernoch Fieber (38,5 °C). Mama hat mir dann gleich Paracetamol gegeben. Leider wirkte es nicht so wie erhofft. Zum Nachmittag hin wurde mein Fieber immer höher.
Als Melvin mich so gegen 16:00 Uhr besuchen kam, war mit mir nix los. Ich konnte nur neidisch zuschauen wie er so ohne Hilfe durch unser Wohnzimmer lief. Er läuft nun seit ca. 1 Woche und macht das echt Klasse.
Meine Eltern ihre Sorgen wurden allerdings immer größer. Nochmals Fieber gemessen und mittlerweile hatte ich sogar 40,4 °C. Jetzt wollte Mama nicht mehr länger warten und hat - da es Wochenede war - als erstes den Rettungsdienst "West African Rescue" angerufen. Wir sollten gleich einen Malaria-Test machen lassen, ob wir eine zuverlässige Stelle kennen würden. Uns viel eigentlich nur der Botschaftsarzt Dr. Krippner ein. Den wollten wir ja eigentlich nicht am Wochenende strören, aber nun führte kein Weg drum herum.
Gesagt getan, aber leider musste Hr. Dr. Krippner zum Flughafen. Er verwies uns an das Labor "MadLap" damit keine Zeit verloren geht. Sobald er vom Flughafen wieder abkömmlich sei, wird er sich bei uns melden. Wir wollten gerade losfahren, da musste ich mich auch noch übergeben. Also erst waschen und umziehen... und noch größere Sorgen. Bei MadLap angekommen, wurde uns gesagt, das diese bereits um 12:00 zumachen, es war nun aber 17:00 Uhr. Was nun? Dr. Krippner hatte sich noch nicht gemeldet, aber wie lange sollten wir womöglich warten. Wir riefen dann nochmals West African Rescue an. Sie wollten für uns eine geeignete Stelle finden, wo wir den Test machen lassen können... Nach ca. 5 min kam die Rückantwort, wir sollten doch ins Lister Hospital fahren. Wir wussten wo das ist und machten uns gleich auf den Weg. Mama schrieb Dr. Krippner eine SMS und hoffte auf eine schnelle Rückantwort. Diese bleib leider aus.
Im Krankenhaus dauerte es dann leider auch so seine Zeit... Und auf den Test mussten wir nach der allgemeinen Untersuchung auch noch 2 Stunden warten. Das schlimmste war, die wollten uns nicht mehr nach Hause lassen. Malaria war ja noch nicht entschieden, aber mit dem hohen Fieber und der Mandelentzündung - die ich wohl haben sollte, bekamen wir ein Zimmer zugewiesen. Wir waren alles andere als begeistert. Die Sorgen meiner Eltern waren auch nicht kleiner dadurch. Somit ist Papa dann nochmal nach Hause und hat das nötigste für uns zusammen gesucht. Wir sollten morgen ja wieder raus kommen...
... nachdem ich dann einen Tropf gelegt bekam und nochmehr Paracetamol, ging auch gleich die Malaria-Behandlung los. "Hallo, was ergibt den der Test?" fragten meine Eltern. "Oh, das Ergebnis haben wir noch nicht." Was, wie wollt ihr dann wissen, ob es überhaupt nötig ist... Mama und Papa wußten nicht was sie machen sollten... Wir fragten nochmals bei West African Rescue um Hilfe und die sagten aus Abwägung der Situation kann das schon richtig sein. Nunja - wir sind keine Mediziner. Die Medikamente waren aber so ekelhaft, dass ich mich wieder Übergeben habe... Gar nicht gut... Später stellte sich herraus, das Testergebnis war negativ. Aber eine erhöhte Anzahl weiße Blutkörperchen wurden im Blut nachgewiesen.
Der Tropf lief dann auch nicht durch, die Kanüle war irgendwie dicht. Es sollte ein Arzt kommen und mich nochmals zu pieksen... Irgenwann schlief ich ein. Um 23:00 Uhr ist Papa dann gefahren. Mama hat noch bis 24:00 Uhr gewartet - kein Arzt. Als sie die Schwester rief, sagte diese, es sei besser mich schlafen zu lassen, später käme dann noch ein Arzt.
Der Arzt kam morgens um 6:00, als er sah das wir noch bis dahin geschlafen hatten, war er auch wieder draußen. Mh, wird wohl gleich wieder kommen... Falsch gedacht, um 8:30 war er wieder da - und spritze mir etwas in die Kanüle... die Hand schwoll an -Mama war sauer, und meckerte mit ihm. Er hätte nicht gewusst, dass die Kanüle nicht gehen würde... Sprachlosigkeit... Was sei jetzt mit der Entlassung, fragten wir. Also wir müssen auf jeden Fall bis heute Abend bleiben, zur Beobachtung... Tolle Wurst.
Abends wurden wir natürlich auch nicht entlassen. Alles nur Geldmacherei - so hatten wir nun bald das Gefühl. Es sog sich hin... Mir ging es nun besser und wir saßen hier fest... Am Montag war es nun soweit, wir sollten wirklich rauskommen - morgens. Nach der Visite um 11:oo hieß es dann, bis 14:00 Uhr - solange möchten sie noch wissen wie sich das Fieber weiter verhält. Um 14:00 Uhr fragten wir nach. Wer hätte denn 14:00 Uhr gesagt, vor 16:00 Uhr wird das nichts. Vorher könnte das Antibiotikum nicht verabreicht werden... Hinhaltetaktik! Um 16:00 Uhr kam dann auch meine Spritze und wir wartete auf die Abschlussuntersuchung... Nur der Arzt kam nicht wieder... Mit Hilfe von WARA mussten wir den Arzt sogar noch überzeugen, dass eine Abschlussuntersuchung nötig war. Er wäre doch schon da gewesen, da ja - aber eine Untersuchung gab es nicht. Mama bestand auf die Untersuchung - der Arzt war jetzt richtig sauer und Mama erstrecht! Die tobte förmlich. Nochmals WARA angerufen, so könnte man uns hier ja nicht behandeln... Nach einem weiterem Gespräch zwischen Arzt und Rettungsdienst, bequemte sich der Arzt auch von seiner Zeitung weg und untersuchte mich nun endlich. Er versuchte uns nun lang und breit zu erklären, diese Untersuchung wäre garnicht notwendig, er hätte schon untersucht und so weiter und so weiter... Schlussendlich mussten wir ihm sogar noch erklären, dass wir ja noch Antibiotikum für zu Hause benötigen.. Hä? Also gut von Mutter und Vater kam die Erklärung an den Arzt... Wie jetzt? Das war nur wegen des Fiebers... Nein, das Antibiotikum gab es wegen der Mandelentzündung die ihr Kollege am Samstag feststellte und Antibiotikum darf man dann nicht nur 3 Tage nehmen...
Wir waren froh als wir gegen 17:00 Uhr endlich gehen durften, aber der Bericht fehlt doch noch und das Rezept für die Medikamente... Nochmals die Schwester darauf angesprochen... irgendwann kam ein Zettelwisch und das Ergebnis war nicht das was wir haben wollten... Wieder Diskussionen und der angefordere Bericht muss vom Arzt geschrieben werden - der wäre vor Mittwoch dann nicht fertig... Das Medikament bekamen wir aber gleich...
Nur noch raus hier, war unsere Devise... Philipp (ein befreundeter Arzt - der uns telefonisch auch immer mit Rat und Tat zur Seite stand - Sorry von dieser Stelle für die lästigen Anrufe meiner Eltern, aber wir sind dankbar für deinen Rat!) war aber alles in allem mit der von uns geschilderten Behandlung einverstanden. Dr. Krippner, den wir auch telefonisch noch löcherten, hätte definitiv nicht auf Malaria behandelt, stimmt sonst aber auch mit der Behandlung überein. Beide hätten aber einen zweiten Test auf Malaria gemacht - ListerHospital aber nicht!
Nunja, mir geht es jetzt wieder gut und das ist die Hauptsache.
Nun noch Foto´s aus dem Krankenhaus: