Naja, also wir mussten heute Morgen früh los, schließlich wollten wir nur einen Tagesausflug daraus machen. Wir nahmen zwar für alle Fälle einen gepackten Koffer mit, aber Papa wollte gerne wieder am Abend zu Hause sein. Und ich schlafe im Allgemeinen auch besser zu Hause als wenn ich auf Reisen bin.
Um 8:00 waren wir dann auch schon im Auto, schließlich ist die einfache Wegstrecke ca. 450 km lang. Da dürfen wir uns schon auf eine anstrengende Autofahrt einstellen. Schließlich gibt es hier keine deutschen Autobahnen... Pünktlich zum Mittag kamen wir dann auch an. Schnell was essen und dann auch gleich los, war unser Motto. Nach dem Essen erfuhren wir, dass es sich um zwei Wasserfälle handelt. Und für den größeren der beiden Wasserfälle wäre es jetzt schon zu spät. Dafür ist ein langer Fußmarsch nötig (einfache Wegstrecke 2,5 - 3 Stunden über Stock und Stein, Bergauf und Bergab) und somit gibt es auch nur morgens Führungen dahin. Wäre also nur möglich, wenn wir doch übernachten... Wir entschlossen uns also dafür, erst mal den kleineren der beiden Wasserfälle zu besuchen (dieser ist mit 30-40 min Fußmarsch zu erreichen - ohne großartige Klettereinlagen). Das ist auf jeden Fall mit mir machbar. Anschließend könnten wir ja immer noch - falls wir doch übernachten sollten - morgen für losmarschieren.
Das Wetter wurde zusehens schlechter, zwar gab es noch keinen Regenguss direkt über unsere Köpfe. Wir konnten aber sehen, dass die Wolken sich bereits in den umliegenden Bergen entluden. Hatte auch den Vorteil, das wir keine stechende Sonne und somit keine unerträgliche schwüle Wärme hatten. Der Fußmarsch viel uns also nicht besonders schwer. Nur Mama klagte am Ende etwas, sie behauptete, dass ich auf Dauer doch schwer werde. Ach i wo, ich wiege doch immer noch 12 kg. Das Gewicht halte ich jetzt schon sehr lange.... Also keine Beschwerden.
Auf dem Weg zum kleineren der beiden Wasserfälle (der kleinere ist ca. 60m hoch, der große 75m) konnten wir auch einen Einblick über die Wegstrecke zum Größeren der beiden gewinnen. Spätestens nun war doch ziemlich klar, dass wir diese Wanderung mit mir nicht machen werden. Immer werde ich als Grund vorgeschoben. So allmählich stinkt mir das... Mama und Papa haben aber auch immer Ausreden und das obwohl die doch gerne wandere - zu mindestens wird dieses von meinen Eltern behauptet.
Es ging also am gleichen Tag wieder zurück. Und kaum hatten wir den Ort hinter uns gelassen und befuhren die Dorfstraße, als es auch schon zu regnen anfing. Im Hellen lassen wir uns davon noch nicht abschrecken, aber hoffentlich hört der Regen bald auf. Die Lateritstraße nahm kein Ende - wir kamen sogar ins Überlegen, ob wir auch noch auf dem richtigen Weg sind. (Aber so sind meine Eltern halt. Gibt es zwei Wege, wird der eine auf dem Hinweg, der andere auf dem Rückweg befahren) Wir waren auf dem richtigen Weg, Mama ist im Kartenlesen nicht schlecht - das muss hier nochmals festgehalten werden - und der Weg war in diesem Fall auch das Ziel. Die Strecke ist eigentlich kürzer, aber dadurch dass hier kein Stück geteert ist, dauert die Fahrt länger. In Zukunft würden wir doch die geteerte Straße bevorzugen.
Als es nun auch noch dunkel wurde, waren wir nur froh, dass wir schon wieder auf der Hauptverkehrsstraße nach Tema waren. Die kennen wir doch ein bißchen besser und somit hatten wir nicht so viele Bedenken. Leider stellte sich diese Straße aber fast als Alptraum im Dunkel heraus. LKWs ohne funktionstüchtige Rücklichter waren hier normal. Entgegen kommender Verkehr mit Fernlicht ebenfalls. Die Massenwanderung der Frösche wurde hingenommen. Als dann aber, noch ein kaputtes Auto am rechten Straßenrand ohne Vorwarnung auftauchte, wurde es heikel. Das Auto war überhaupt nicht zu sehen, ragte noch auf die Straße und Gegenverkehr kam auch. Mama wurde ganz mulmig, Sebastian musste herausfinden, dass 50 cm Sicherheitsabstand bei Tempo 100 doch viel zu wenig sind. Er dachte es sich das zwar auch schon vorher, doch wollte er diese Erfahrung lieber nicht gemacht haben. Und der arme Papa musste einfach durch, schließlich rollte der Straßenverkehr weiter...
Für Papa muss das richtig anstrengend gewesen sein. Ich habe davon nur die Hälfte mitbekommen, war aber nicht böse, als wir gegen 19:30 endlich zu Hause angekommen sind.
Papa und Sebastian stellten sich hinterher sogar die Frage, ob sich der Weg wirklich gelohnt hätte. Ich halte mich da mal raus, aber Mama fand es zu mindestens sehenswert.
Hier ein paar Fotos:
Ausflug zu den Wli-Wasserfällen (06.10.08) |