Montag, 29.01.2007, Einblick in meinen Alltag

Mal einen kurzen Einblick in meinen Tagesablauf....

...heute habe ich mich von meiner besten Seite gezeigt. Ich habe meinen Eltern heute keine Ruhe gegönnt. Schließlich haben Sie mich ja angeschafft, weil Ihnen langweilig war, oder?

Sichwortliste:
Frühstück um: 6:15, 6:45, 7:45-8:15, 8:45
geschlafen von 9:00 - 9:15

kurze Verschnaufpause....

weiter mit Futtern 9:45
schlafen ist auch schön... 10:30 - 10:45, 11:00 - 11:30
danach hatte ich wieder Hunger: 11:45 sowie um 12:45
nur ruhig sein ist auch langweilig... also schreie ich mal ein wenig...gegen 12:15 bis ich dann eine halbe Stunde schlafe um anschließend wieder zu schreien...
um 14:30 will ich dann wieder was trinken... passt ja zur Mittagszeit meiner Eltern...
kurzes Nickerchen von 15:00 - 15:3o
Hunger um 16:3o
von 17:00 - 17:30 mache ich mich nochmal schön bemerkbar... müssen ja die Stimmbänder ausprobieren...
Ok, will auch mal nett sein, hier die Vorbildfoto´s:



Aber nur damit ich danach nochmal kurz einnicke um meine Abendmahlzeit um 19:15 zu erhalten und dann werde ich gewaschen und gehe ins Bett.
Geschlafen habe ich dann von 20:15 - 23:o0 damit ich aber nicht so ruhig bin, denke ich mir: 3:00, 4:00 und 5:15 sind doch nette Uhrzeiten für meine Eltern, Um 6:45 und 8:45 will ich nochmals was haben. Dann habe ich ausgeschlafen...

Gut, zugegeben, das war schon gemein, ist aber auch ein Extremfall. Meine Eltern fanden das nicht so toll, also habe ich Besserung gelobt und sie sind mir auch nicht mehr böse...
...aber sie haben beschlossen, mich dahingehend zu erziehen, dass ich sie nicht mehr so auf Trapp halte. Ich bin gespannt.

Samstag, 27.01.2007, Fussballturnier

Heute war der Tag auch ganz schön aufregend. Papa hatte Fussballturnier an der Schweizer Schule. Da sind Mama und ich zum Zuschauen mitgefahren.
Hier sieht man meinen Papa mit den Tricot´s... sehen doch sehr gut aus, oder?
Es wurden immer 10 Minuten gespielt, das reicht auch bei der Hitze hier vollkommen aus. 5 Spieler standen gleichzeitig auf dem Platz, die anderen 3 waren dann Ersatzspieler.


Die ganze Mannschaft...



Hier ist dann schon alles vorbei, Siegerehrung. Papa´s Mannschaft kam auf den 1. Platz von den Erwachsenen. Das ist doch was.

Dienstag, 23.01.07, ein Tag am Meer

Omas letzter Tag, morgen sollte sie uns wieder verlassen. Da Accra direkt am Meer liegt, wollten wir es ihr natürlich auch noch zeigen.

Wir dachten erst, es ist bestimmt super kalt und ungemütlich. Also fuhren wir zum Labadi Beach. Der Strand ist direkt in Accra und somit auch nicht sehr sauber. Aber zu unserer Verwunderung: Es ging. Es war sauber und das Wasser war warm. Wir sind dann ein wenig spazieren gegangen. Zumindest die Anderen, ich hab natürlich auf Mamas Rücken geschlafen. Hier gibts ein paar Fotos.





Auf einmal kam Mama auf die Idee: "Auf zum Bojo Beach". Der ist etwas außerhalb, ca. 45 min mit dem Auto. Dafür aber sauberer und weniger Leute, zumindest in der Woche. Der Bojo Beach liegt auf einer Sandbank und man wird mit kleinen Booten rüber gefahren. Seht meine erste Bootsfahrt......




Beim Strand angekommen ging es für Oma und Mama gleich ins Wasser. Ich ahnte noch nicht was die noch mit mir vorhatten. Von wegen schöner Ausflug zum Strand, ich sollte gleich ins Meer.


Aber nicht mit mir, ich hab solange gemeckert, bis ich wieder auf meiner Liege war. Vielleicht später. Aber Oma, Mama und Papa hat es gefallen und ich denke früher oder später gefällt es mir auch.

Hier gibt es mehr zu sehen....

Montag, 22.01.2007, Ausflug Kakum Nationalpark und Cape Coast

Bevor Oma behauptet, Sie hätte ja nichts vom Land gesehen, unternahmen wir schnell noch einen großen Ausflug in den ca. 200 km entfernten Kakum Nationalpark. 200 km heißt hier aber nicht wie in Deutschland, in 1,5 Stunden sind wir da. Die Straße nach Cape Coast ist fast fertig aber zwischendrin sind noch 30 km übelste Schlaglöcher... Gut, dass wir einen Geländewagen fahren, meine Eltern wußten schon warum...

Der Weg dorhin war ganz nett anzuschauen, seht Euch nachher das Fotoalbum an. Theoretisch hätten wir hier vom Waldelefanten, Waldbüffel, Riesenwaldschwein, Zibetkatzen bis zur seltenen Mona-Meerkatze alles sehen können. Wir gaben uns schließlich mit Schmetterlingen und Ameisen zufrieden. Wir hätten wohl früher aufstehen sollen um dann morgens um 6 etwas zu entdecken...


Im Nationalpark angekommen, warten wir auf unsere Führung...
So sieht der Weg aus, alles hängt in den Baumwipfeln, entspechend wackelt alles.

Da kommen wir.

Rechts sieht man Oma auf dem Rundweg.

Der Weg ist insgesamt 350 m lang und verteilt sich auf 7 Brücken. Könnt ihr die Höhe schätzen? Diese betrifft mitunter 4o m vom Erdboden. Oma hatte erst etwas Angst, nun meistert sie es besser als wir, ich bin stolz!


Nach getaner Arbeit: Alles überstanden!



Hier weitere Foto´s:

Sonntag, 21.01.2006, Ausflug mit Oma zum Shai-Hills-Nationalpark und Akosombo-Staudamm

Nun, wo das Auto wieder heile ist, können wir uns ja noch mehr von Ghana ansehen...

so sieht es aus, wenn ich mit auf Tour bin...


im Nationalpark...

Wir hatten richtig viel Glück an diesem Tag, die Tiere sind hier ja freilebend, es gibt also keine Garantie auf Sichtungen.


Mit Oma am Stausee

Zur Zeit die einzige Hauptversorgungsquelle für Strom. Leider funktioniert es nicht mehr gut, die Maschinen sind nicht mehr im besten Zustand, fallen ständig aus und produzieren eh zuwenig. Wir haben hier alle 3-5 Tage "Powercut", Stromausfälle die vorher sogar angekündigt werden... es lebe der Generator, denn 12 Stunden ohne Strom ist ja kein Europäer mehr gewohnt.


Hier könnt Ihr noch mehr Foto´s von unserem Ausflug anschauen:

Samstag, 13.01.2007, Ausflug mit Oma zu Cedi´s Beets und zum Botanischen Garten...

Der Morgen begann für uns sehr harmonisch, wir haben gemeinsam gefrühstückt und sind dann gegen 9:30 nach Somanya zu Cedi´s Beets gefahren. Wir wollten uns eigentlich garnicht so lange aufhalten und gegen 16:oo Uhr wieder zu Hause sein, dann ist Papa auch schon von der Arbeit zurück. Aber wir benötigten schon mehr Zeit für den Weg als gedacht. Wir standen im Stau... das ist hier eigentlich immer zu erwarten... aber davon lassen wir uns ja nicht unterkriegen. Gegen 11:oo Uhr sind wir dann angekommen.

Oma bei der Vorführung, Beweisfoto´s dass Sie auch da war.

Hier wird uns gezeigt, wie die Glasperlen hergestellt werden.
Da gibt es 3 verschiedene Varianten:
1.Eingeschmolzenes Altglas (einfarbig oder marmoriert)
2. Gemahlenes Altglas zu Mustern Verarbeitet und
3. Gemahlenes Altglas bemalt.

Hier der Brennofen


Und so werden die Perlen dann gereinigt und geschliffen...

Nachdem Oma sich mit genügend Perlen im Verkaufsshop eingedeckt hat, wollten wir direkt zum Botanischen Garten fahren... also los.

Mama wusste auch den Weg, aber leider mussten wir wegen eines Staatbegräbnis in Akropong einen Ausweichweg fahren... (Hier sind Beerdigungen nicht wie in Deutschland, hier wird das ganz groß aufgezogen... und dann wird zwei Tage gefeiert - Samstags und Sonntags)

Nach einiger Zeit kam Mama der Weg nicht ganz so vertraut vor, aber doch bekannt. Nun wir fuhren erstmal noch ein Stück und dann blieb unser Auto liegen! Mitten auf der Kreuzung im nächsten Ort mit der nächsten Beerdigung. Schnell den Wagen starten und weiter war unsere Devise... also...ging das auch ein paar Kilometer gut. Bis zum nächsten Ort. Mama war sich nun auch nicht mehr sicher auf dem richtigen Weg zu sein, da blieb der Wagen wieder liegen. Erstmal schnell Papa anrufen und ihm das Problem schildern, aber von der Ferne kann er das Problem auch nicht beheben. Sein Rat: "versucht am besten nach Hause zu kommen. Wenn ich Feierabend habe, komme ich Euch entgegen." Alles klar, aber wir fragen jetzt erstmal nach ob wir auf der richtigen Straße sind... Natürlich nicht, falsche Ausfahrt aus der Kreuzung genommen. Toll Mama! Aber gut das wir es jetzt wissen. Dreh also wieder um, sind ja nur noch 90 km bis nach Hause....

So rumpelten wir dann die gleiche Straße zurück und blieben nun auch noch in immer kürzer werdenden Abständen liegen...

...so auch im darauf folgendem Dorf in der Kurve. Nichts ging mehr... da stieg ein Mann im hinter uns fahrenden Auto aus und kam zu uns. "Hallo, Ihr könnt doch nicht in einer Kurve anhalten"... Hahaha, das macht Mama doch nicht freiwillig. Dies sagte Sie ihm dann auch. "Achso, na dann fahrt mal vorsichtig weiter, ich bleibe hinter Euch, wenn dann was ist, weiß ich ja Bescheid. Ich wohne im nächstem Ort, dort ist auch mein Mechaniker, der wird Euch helfen. Ihr müsst nur noch den Berg rauf."

... Nur noch... das ging aber dann wirklich nicht mehr.... Also Papa anrufen und ihn informieren, der soll uns bloß helfen. Wir vermuteten, dass der Dieselfilter dicht war, hier ist der Kraftstoff oft dreckig und alles verstopft. Aber so lange wollten wir dann auch nicht mehr warten... Der nette Mann, übrigens Trotrofahrer, rief seinen Mechaniker dann zu uns.... Nach einer halben Stunde kam er, es war wirklich der Dieselfilter. Er baute diesen aus und nahm ihn mit zum Reinigen - das war zwar provisorisch, aber hauptsache wir kommen erstmal weiter. Wir blieben im Auto - wir konnten ja auch nichts machen... ich bekam Hunger, kein Problem... aber Mama und Oma? Nun 1,5 L Wasser und zwei Äpfel hatten sie mit, schließlich wollten sie dann ja im Botanischen Garten etwas essen... Nun war es aber schon 2 Uhr durch und der Proviant musste reichen....

Gegen 3 Uhr lief unser Auto immernoch nicht, aber Papa fuhr uns dann schonmal entgegen....gegen halb vier lief wieder unser Auto, der Trotrofahrer ist dann erstmal bis zu sich mit uns gefahren. Wir bezahlten den Mechaniker und waren sehr dankbar über die Hilfe. Schließlich hat er auch gut und gerne 3 Stunden mit uns verbracht.

Hui, das haben wir geschafft, schnell Papa informieren... aber nach fünf Minuten musste Mama wieder berichten, dass wir wieder standen. Kein netter Helfer in Sicht und die Mägen leer. Schlechte Vorraussetzungen. Mama und Oma beschlossen bis zum Botanischen Garten in Aburi zu fahren und dort auf Papa zu warten, es war nun nicht mehr weit bis dahin...

...gesagt, getan. Hoffentlich kommt Papa bald. Die Großen bestellten sich schnell was zu essen und warteten. Um kurz vor fünf war Papa da. Esst schnell auf und dann los, im Dunkeln möchte ich nicht mit dem Auto in der Wildniss stehen... wir auch nicht... Ihr müsst wissen, gegen 18:15 ist es hier schon Dunkel und die 6o km die noch vor uns lagen, müssen auf einer Schlaglochpiste zurück gelegt werden...

Vorführefekt. Bis Accra lief unser Wagen wie am Schnürchen... Hoffentlich denkt Papa jetzt nicht, wir wollten ihn veräppeln... Aber da, kurz hinter dem Tetteh Quarshie Circle auf der Hauptstraße, linke Spur (von drei) ging unser Wagen wieder aus... Warnblinklicht an und gut das Papa hinter uns fuhr. Er stieg aus und schaute nach (Ihr müsst wissen, Papa kann das wirklich, er ist KFZ-Meister). "So kann ich nichts machen, versuch bitte noch bis nach Hause zu kommen, sonst muss ich Euch abschleppen."

Bis nach Hause ging der Wagen dann noch 3-4 Mal aus. Aber wir waren heil froh, als wir es dann gegen halb sieben geschafft hatten. Am nächsten Tag wollte Papa dann unser Auto reparieren. Dieselfilter hatten wir ja, also kein Problem.

Am Montag, wollten wir dann zusammen auf einen African-Markt gehen und für Oma ein paar Andenken kaufen, aber wir blieben dann schon im Compound liegen...wir fuhren nur noch zurück zum Parkplatz.

Zum Schluss was gutes, nachdem der Wagen komplett auseinander genommen wurde (Einspritzpumpe, Tank etc. gereinigt) lief unser Auto auch nach 4 Tagen wieder. Solange saßen wir Tagsüber fest... Keine Ausflüge mehr.

Donnerstag, 04.01.2007, Mein neues Zuhause

Am nächsten Morgen wurde mir dann mein neues Zuhause vorgestellt...

dieses ist der ganze Compound, hinten links wohnen wir....

unser Garten


unsere Terasse

Der Straßenverkehr in der Stadt, das sieht nicht nur chaotisch aus, es ist auch noch so....


mein Kumpel Melvin, er ist 3 Monate älter als ich, leider müssen wir uns erst im April näher kennenlernen... er ist ein Tag nach unserer Zusammenkunft in die Schweiz geflogen.

Hier sind noch mehr Foto´s von mir und meinem Zuhause:

Mittwoch, 03.01.2007, Abflug ins neue Zuhause

meine Güte, mussten wir alle früh aufstehen. Um 4:3o sind wir schon abgeholt worden um zum Flughafen Hannover gebracht zu werden. Ich wußte da ja noch nicht was auf mich zukommt, aber dass eine Veränderung anstand war mir schon bewusst. Als wir dann am Flughafen angekommen sind, mussten wir erstmal schauen, wie wir das ganze Gepäck bewegen. 3 Trolli´s mussten wir nehmen, damit wir alles unterbekamen. Auf einem fand ich auch Platz.

Als dies dann aufgegeben wurde, waren wir schon etwas erleichtert. Wenigens muss man jetzt nicht mehr so auf alles aufpassen - nur noch auf mich. Oma - die uns für 3 Wochen besuchen kommen wollte - war auch schon ganz aufgeregt. War ja auch ihr erster langer Flug und dann noch in den unbekannten schwarzen Kontinent. Nungut, zuerst stand ja der Flug nach Frankfurt an, ich saß bei Mama und Oma abwechselt auf dem Schoß. So schlimm wie befürchtet ist es auch garnicht gewesen.

In Frankfurt hatten wir dann noch Aufenthalt, und Hunger! Alles kein Problem, Mama steht mir ja schließlich wann und wo ich will zur Verfügung - bin ich zumindestens von überzeugt. Für meine Eltern und meine Oma wurde es schon etwas schwieriger. Auf dem Gate wo wir ankamen und abflogen, gab es nichts Vernünfiges, also begnügten Sie sich mit einem Sandwich und was zu Trinken. Bis zum Essen im Flugzeug zu warten war wohl zu lange für die Großen. Aber ich kenne das, ich kann auch immer nicht warten. Warum auch....

Im großen Flugzeug bekam ich dann auch mein eigenes Bettchen. Mußte ja auch sein, Mama kann mich ja nicht für über 7 Stunde auf den Arm nehmen. Neben uns saß auch ein kleiner Junge - ich denke so um die 7 Monate. Der fand das Fliegen nach einiger Zeit nicht mehr so schön. Kein Wunder, er kam auch vorher schon aus Dallas und hatte schon 8 Stunden Flug und eine Stunde Aufenthalt in Frankfurt hinter sich... was hatte ich das doch gut im Vergleich.
Schaut mal, so sah mein Bett aus:



Diese Aussicht konnte mein Papa genießen... ich bekam davon nichts mit, ich verschlief das alles. Ich ließ mir erzählen, dass dies die Alpen sein sollen, vielleicht beim nächsten Mal...



... zum Schluß wollte ich dann auch nicht mehr, Mama musste mich dann schließlich doch auf den Arm nehmen und beruhigen.

Als wir dann am Flughafen gelandet sind, hat auf einmal jemand die Heizung viel zu hoch gestellt. Lasst uns wieder ins Flugzeug, da war es angenehm.... aber mein Protest half nichts, die sind einfach weiter in die Hitze spaziert. Und dann dauerte das alles noch so lange, das Anstehen am Passschalter und vorallem das Warten auf das Gepäck. Als wir dann das Gebäude wieder verließen, waren da ganz viele Fremde, die sich alle freuten... Später erfuhr ich, dass sind ja Freunde und Arbeitskollegen meiner Eltern. Die haben uns alle vom Flughafen abgeholt und nach Hause begleitet. Das fanden wir alle toll.

In dieser Nacht schlief ich nicht so gut, war einfach alles zu viel auf einmal... und als im am nächsten Morgen aufwachte, keine Spur von Abkühlung.