Hier der Brennofen
Und so werden die Perlen dann gereinigt und geschliffen...
Nachdem Oma sich mit genügend Perlen im Verkaufsshop eingedeckt hat, wollten wir direkt zum Botanischen Garten fahren... also los.
Mama wusste auch den Weg, aber leider mussten wir wegen eines Staatbegräbnis in Akropong einen Ausweichweg fahren... (Hier sind Beerdigungen nicht wie in Deutschland, hier wird das ganz groß aufgezogen... und dann wird zwei Tage gefeiert - Samstags und Sonntags)
Nach einiger Zeit kam Mama der Weg nicht ganz so vertraut vor, aber doch bekannt. Nun wir fuhren erstmal noch ein Stück und dann blieb unser Auto liegen! Mitten auf der Kreuzung im nächsten Ort mit der nächsten Beerdigung. Schnell den Wagen starten und weiter war unsere Devise... also...ging das auch ein paar Kilometer gut. Bis zum nächsten Ort. Mama war sich nun auch nicht mehr sicher auf dem richtigen Weg zu sein, da blieb der Wagen wieder liegen. Erstmal schnell Papa anrufen und ihm das Problem schildern, aber von der Ferne kann er das Problem auch nicht beheben. Sein Rat: "versucht am besten nach Hause zu kommen. Wenn ich Feierabend habe, komme ich Euch entgegen." Alles klar, aber wir fragen jetzt erstmal nach ob wir auf der richtigen Straße sind... Natürlich nicht, falsche Ausfahrt aus der Kreuzung genommen. Toll Mama! Aber gut das wir es jetzt wissen. Dreh also wieder um, sind ja nur noch 90 km bis nach Hause....
So rumpelten wir dann die gleiche Straße zurück und blieben nun auch noch in immer kürzer werdenden Abständen liegen...
...so auch im darauf folgendem Dorf in der Kurve. Nichts ging mehr... da stieg ein Mann im hinter uns fahrenden Auto aus und kam zu uns. "Hallo, Ihr könnt doch nicht in einer Kurve anhalten"... Hahaha, das macht Mama doch nicht freiwillig. Dies sagte Sie ihm dann auch. "Achso, na dann fahrt mal vorsichtig weiter, ich bleibe hinter Euch, wenn dann was ist, weiß ich ja Bescheid. Ich wohne im nächstem Ort, dort ist auch mein Mechaniker, der wird Euch helfen. Ihr müsst nur noch den Berg rauf."
... Nur noch... das ging aber dann wirklich nicht mehr.... Also Papa anrufen und ihn informieren, der soll uns bloß helfen. Wir vermuteten, dass der Dieselfilter dicht war, hier ist der Kraftstoff oft dreckig und alles verstopft. Aber so lange wollten wir dann auch nicht mehr warten... Der nette Mann, übrigens Trotrofahrer, rief seinen Mechaniker dann zu uns.... Nach einer halben Stunde kam er, es war wirklich der Dieselfilter. Er baute diesen aus und nahm ihn mit zum Reinigen - das war zwar provisorisch, aber hauptsache wir kommen erstmal weiter. Wir blieben im Auto - wir konnten ja auch nichts machen... ich bekam Hunger, kein Problem... aber Mama und Oma? Nun 1,5 L Wasser und zwei Äpfel hatten sie mit, schließlich wollten sie dann ja im Botanischen Garten etwas essen... Nun war es aber schon 2 Uhr durch und der Proviant musste reichen....
Gegen 3 Uhr lief unser Auto immernoch nicht, aber Papa fuhr uns dann schonmal entgegen....gegen halb vier lief wieder unser Auto, der Trotrofahrer ist dann erstmal bis zu sich mit uns gefahren. Wir bezahlten den Mechaniker und waren sehr dankbar über die Hilfe. Schließlich hat er auch gut und gerne 3 Stunden mit uns verbracht.
Hui, das haben wir geschafft, schnell Papa informieren... aber nach fünf Minuten musste Mama wieder berichten, dass wir wieder standen. Kein netter Helfer in Sicht und die Mägen leer. Schlechte Vorraussetzungen. Mama und Oma beschlossen bis zum Botanischen Garten in Aburi zu fahren und dort auf Papa zu warten, es war nun nicht mehr weit bis dahin...
...gesagt, getan. Hoffentlich kommt Papa bald. Die Großen bestellten sich schnell was zu essen und warteten. Um kurz vor fünf war Papa da. Esst schnell auf und dann los, im Dunkeln möchte ich nicht mit dem Auto in der Wildniss stehen... wir auch nicht... Ihr müsst wissen, gegen 18:15 ist es hier schon Dunkel und die 6o km die noch vor uns lagen, müssen auf einer Schlaglochpiste zurück gelegt werden...
Vorführefekt. Bis Accra lief unser Wagen wie am Schnürchen... Hoffentlich denkt Papa jetzt nicht, wir wollten ihn veräppeln... Aber da, kurz hinter dem Tetteh Quarshie Circle auf der Hauptstraße, linke Spur (von drei) ging unser Wagen wieder aus... Warnblinklicht an und gut das Papa hinter uns fuhr. Er stieg aus und schaute nach (Ihr müsst wissen, Papa kann das wirklich, er ist KFZ-Meister). "So kann ich nichts machen, versuch bitte noch bis nach Hause zu kommen, sonst muss ich Euch abschleppen."
Bis nach Hause ging der Wagen dann noch 3-4 Mal aus. Aber wir waren heil froh, als wir es dann gegen halb sieben geschafft hatten. Am nächsten Tag wollte Papa dann unser Auto reparieren. Dieselfilter hatten wir ja, also kein Problem.
Am Montag, wollten wir dann zusammen auf einen African-Markt gehen und für Oma ein paar Andenken kaufen, aber wir blieben dann schon im Compound liegen...wir fuhren nur noch zurück zum Parkplatz.
Zum Schluss was gutes, nachdem der Wagen komplett auseinander genommen wurde (Einspritzpumpe, Tank etc. gereinigt) lief unser Auto auch nach 4 Tagen wieder. Solange saßen wir Tagsüber fest... Keine Ausflüge mehr.